Der Name Granada ist unmittelbar mit der maurischen Stadtburg „Alhambra“ verknüpft. Kein Wunder, zählt die Sehenswürdigkeit doch neben der Sagrada Familia in Barcelona und dem Petersdom in Rom zu den meistbesuchten in Europa.
Die Temperaturen in Granada sind immer ein paar Grad niedriger als im Rest Andalusiens. Das Hochgebirge der Sierra Nevada mit seinen zahlreichen Skigebieten trennt die Stadt vom afrikanisch beeinflussten Klima der Costa del Sol im Süden. Von diesen warmen Winden profitiert auch der eine gute Autostunde westlich von Granada gelegenen Nationalpark „El Torcal“. Das Gebirgsmassiv ist von der Stadt Antequera zu erreichen.
Bergwandern ist in der Sommerhitze hier selten ein Vergnügen. Bei durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen von über 15 Grad finden Bergwanderer aber im Winter fast optimale Bedingungen vor. Hier kann man eines der schönsten Wander- und Landschaftserlebnisse Spaniens inmitten einer faszinierenden Kulisse genießen. Felstürme und Plattenschichten durch und über die man gehen kann. Von einem Parkplatz mit Informationszentrum gehen verschieden lange, markierte Wanderrundwege ab. Es lohnt sich aber auch, etwas abseits einfach nur auf einer Felsplatte zu sitzen und mit ein wenig Phantasie erkennt man zahlreiche Figuren im Fels und die Kulisse beginnt zu leben.
Eine Wanderung im Februar kann hier durchaus auch ein stilles und fast einsames Erlebnis sein. Begleitet nur von kreisenden Gänsegeiern, die sich hier beeindruckend von den Felsformationen schwingen. Mit einer Spannweite von zweieinhalb Metern überragen sie selbst die in den Alpen heimischen Steinadler um gut einen halben Meter.
Seinen Café con leche kann man nach einer Wanderung aber auch direkt am Meer genießen. Málaga und die Costa del Sol liegen gerademal 60 Kilometer südlich. In den Strandbars bekommt man natürlich auch einen guten Espresso.
Texte + Fotos 2, 3, 4 © Jürgen Weber, Querwege® fürTV3
Foto 1: Gänsegeier (Gyps fulvus) (Wikimedia: Se90, CC-BY-SA 3.0)
Foto 5: Sierra Nevada from Alquería de Fargue near Granada
(Wikimedia: Ingo Mehling, CC-BY-SA 4.0)