Mutter und Tochter – diese Beziehung kann bisweilen ganz schön schwierig sein! Denn während die eine laute Musik hört, ständig verabredet ist und sich für Dates heimlich aus dem Haus schleicht, wartet die andere mürrisch daheim und hat nichts Besseres zu tun, als neugierige Fragen zu stellen und sich ständig einzumischen. Doch Halt – in der französischen Komödie „Hotel Mama“ sind die klassischen Rollen vertauscht! Hier ist es Seniorin Jaqueline, die ihr Leben genießen will, statt sich von ihrer erwachsenen Tochter ständig bevormunden und aushorchen zu lassen.
Mit über vierzig wieder ins „Hotel Mama“ einziehen? Stéphanie bleibt nichts anderes übrig, als sie sowohl ihren Job als Architektin als auch ihre schicke Wohnung verliert. Mit Sack und Pack kehrt sie notgedrungen zurück zu ihrer Mutter Jaqueline. Die ist ebenso wenig begeistert von der neuen Wohngemeinschaft. Schließlich ist ihr Terminkalender schon prall gefüllt und einen neuen Mann gibt es auch in ihrem Leben. Doch der muss erst einmal ein Geheimnis bleiben. Was würden sonst bloß ihre Kinder denken! Können die eigentlich nicht endlich mal erwachsen werden – und es auch bleiben?
„Willkommen im Hotel Mama“ basiert auf dem gleichnamigen französischen Filmhit („Retour chez ma mère“). Mit Charme, Leichtigkeit und natürlich viel Humor wird die Geschichte zweier eigentlich ganz unterschiedlicher Frauen erzählt. Stéphanie, geschieden und seit Neuestem arbeitslos, bläst erst einmal Trübsal, wohingegen ihre Mutter sich im vorgerückten Alter als Frau ganz neu entdeckt hat und fröhlich von einem Termin zum nächsten schwebt. Dass die meisten ihrer Dates bei dem ebenso unternehmungslustigen Senioren Jean in der Nachbarwohnung stattfinden, versucht Jaqueline bestmöglich geheimzuhalten. Dabei verstrickt sie sich allerdings immer mehr in ihren Ausreden, was von der besorgten Stéphanie als erste Anzeichen geistiger Verwirrung interpretiert wird. Dadurch wird eine familiäre Kettenreaktion ausgelöst. Gleichzeitig drängt Jean darauf, den Kindern endlich reinen Wein einzuschenken. Jaqueline beschließt, Stéphanie und ihre Geschwister zu einem großen Abendessen ins „Hotel Mama“ einzuladen. Dort sollen die Kinder eine Mutter kennenlernen, die sie so bisher noch gar nicht kannten …
Die skurrile Feelgood-Komödie unterhält mit viel Witz und Energie. Als Stéphanie ist Anja Klawun zu sehen, die bereits in mehreren starken Rollen in der Stadthalle Singen auftrat, darunter als „Hildegard von Bingen“ und zuletzt in der Spielzeiteröffnung „Marie Curie“. In der Rolle der Jaqueline kontert die Schauspielerin und Theaterregisseurin Ingrid Farin.
Fotos: © Hermann Posch