Zum Auftakt der Spielzeit 2023/24 gastiert die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz unter der Leitung ihres Chefdirigenten Gabriel Venzago am Samstag 23. September um 20 Uhr in der Stadthalle Singen. Mit der Solistin Alina Pogostkina an der Violine und Werken von Gabrieli, Beethoven und Schumann erwartet die Besucherinnen und Besucher ein besonderes musikalisches Erlebnis. Bereits um 19:15 Uhr besteht die Möglichkeit, an einer Einführung mit Gabriel Venzago teilzunehmen, um einen vertieften Einblick in das Konzertprogramm zu erhalten.
Solistin des Abends – Alina Pogostkina an der Violine
Alina Pogostkina – Gewinnerin des Internationalen Sibelius Wettbewerbs 2005 in Helsinki – gastierte bei den großen Orchestern und Festivals weltweit und arbeitete zusammen mit Dirigenten wie Michael Tilson Thomas, Gustavo Dudamel oder David Zinman. Sie ist bekannt für ihre Vielseitigkeit im barocken und klassischen Repertoire – sie spielt regelmäßig und auf Darmsaiten – bis hin zu den Meisterwerken der Moderne. In St. Petersburg geboren, wuchs sie in Deutschland auf und erhielt die ersten Jahre Geigenunterricht bei ihrem Vater Alexander Pogostkin. Später studierte sie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin und avancierte in kurzer Zeit zu einem Shootingstar der internationalen Szene.
Das Programm des Abends mit den Werken großer Meister
Mit der ”Sonata pian’ e forte” von Giovanni Gabrieli tauchen die Zuhörer ein die venezianische Mehrchörigkeit an der Wende von der Renaissance zum Barock: Auf den verschiedenen Emporen des prächtigen Markusdoms standen sich Instrumentalgruppen oder auch Vokalensembles gegenüber. Der ungeheure Nachhall in der Kirche, die Wirkung von Echo oder Bekräftigung wurden im Kirchenraum zum Erlebnis. Das Besondere an der Sonata pian’ e forte ist, dass erstmals Angaben zur Dynamik (leise und laut) präzise notiert sind. Gabriel Venzago hat das festliche Stück aus dem Jahre 1597 bearbeitet.
Die Entstehung von Beethovens einzigem Violinkonzert fällt in das fruchtbare Jahr 1806, als sich der Komponist auch mit seiner fünften und sechsten Symphonie, den Quartetten op. 59 und mit großen Klaviersonaten wie der “Appassionata” auseinandersetzte.
Die ausgedehnte Orchesterexposition wird ungewöhnlicherweise von fünf Paukenschlägen eröffnet, denen ein erstes Thema der Oboe folgt. Das Motiv der gleichmäßigen Schläge stellt sich im Nachhinein als Urzelle, Pulsschlag und Rückgrat des gesamten Satzes heraus, es kehrt an besonderen Nahtstellen wieder und wird auf das gesamte Orchester übertragen. In diesen Orchesterapparat hinein setzt das Soloinstrument gleichsam improvisierend und sich in kunstvollen Figurationen hochschraubend ein und beginnt seinen vielgestaltigen Dialog mit dem Orchester. Der langsame Mittelsatz wirkt wie eine Gesangsszene. Mitreißend und lebenslustig im 6/8-Takt springt man ins Finale, das mit seinen Dreiklangsfiguren und den Hornpartien auch an eine fröhliche Jagd denken lässt.
„Die Symphonie schrieb ich im Dezember 1845 und noch krank; mir ist’s, als müsste man ihr dies anhören. Erst im letzten Satz fing ich an, mich wohler zu fühlen; wirklich wurde ich auch nach Beendung des Werkes wieder wohler. Sonst aber … erinnert sie mich an eine dunkle Zeit.“ So schrieb der psychisch labile Komponist Robert Schumann über die Entstehung seiner zweiten Symphonie.
Hört man das Dunkle in diesem doch mit triumphierenden Fanfaren endenden Werk? Sicher hört man die Auseinandersetzung mit der achten Symphonie von Schubert, die ebenfalls in C-Dur steht, die Schumann im Jahr 1839 im Nachlass des Komponisten entdeckt hatte. Und in der viersätzigen Form, der thematisch-motivischen Arbeit und der Verwendung des letzten Liedes aus dem Zyklus „An die ferne Geliebte“ spiegelt sich die schöpferische Auseinandersetzung mit Beethoven: Die Melodie seines „Nimm sie hin denn, diese Lieder“ durchzieht heiter bewegt das Schumann-Finale. Doch bei aller Rückbindung an die großen Meister prägt unverkennbar Schumanns ureigene Handschrift das Werk.
Bildtext und Nachweis: Die Philharmonie Konstanz gastiert gemeinsam mit Solistin Alina Pogostkina in der Stadthalle Singen ©Nikolaj Lund
Solistin: Alina Pogostkina, Violine
Dirigent: Gabriel Venzago, Chefdirigent,
Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
Programm:
Giovanni Gabrieli: Sonata pian‘ e forte Ch. 175 (Fassung Gabriel Venzago)
Ludwig van Beethoven: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
Robert Schumann: Symphonie Nr.2 op.61
Reguläre Vorverkaufspreise: ab 17 Euro
Vorverkauf:
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Stadthalle
Hohgarten 4, 78224 Singen
, Di. und Do. jeweils 11:00 – 13:00 Uhr
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Tel. 07731 85-504
, aboservice.stadthalle@singen.de
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