Veranstalter: Blasorchester der Stadt Singen e.V.

Kontakt: 1. Vorsitzender: Andreas Krieg
E-Mail: vorstand@blasorchester-singen.de
Internet: www.blasorchester-singen.de

Musikalische Leitung: Dirigent David Krause

Veranstaltungstermin: Sonntag, den 05. Mai 2024 um 18.00 Uhr


Eintritt: Eintritt frei!
Spenden für das Kinderheim St. Peter und Paul
in Singen werden erbeten.

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„Klangfarben“

Singen – Die Noten für das zurückliegende Festkonzert des Blasorchesters der Stadt Singen in der vollbesetzten Stadthalle waren noch nicht eingesammelt, als im Januar bereits die Proben für das geplante Kirchenkonzert am Sonntag, den 5. Mai 2024 in der Pfarrkirche St. Peter und Paul begannen. Dieses Konzert wird musikalisch gesehen einen völlig anderen Charakter haben, wie das zurückliegende John-Williams-Konzert auf dem Hohentwiel oder das traditionelle Festkonzert in der Stadthalle. Konzertbeginn ist um 18.00 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein außergewöhnliches Klangerlebnis in einem der wohl schönsten und farbigsten sakralen Räume Singens. Nicht von ungefähr steht daher das Kirchenkonzert unter dem Motto „Klangfarben“. Eröffnet wird das Kirchenkonzert mit der „Festmusik der Stadt Wien“ von Richard Strauss, einer Komposition für das Trompetenkorps der Stadt Wien. Wenn dieses Werk auch keinen religiösen Hintergrund hat, so passt es doch zur Pfarrkirche St. Peter und Paul, denn als deren Bau 1779 in Angriff genommen wurde, gehörte Singen zu Österreich und wurde folglich von Wien aus regiert. Noch heute prangt an der Ostseite des Kirchturms das österreichische Wappen. Auf dem musikalischen Programm steht außerdem die „Ouvertüre für Harmoniemusik“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Für viele Musikliebhaber ist Felix Mendelssohn Bartholdy der Inbegriff von Schönheit und Harmonie. Seine romantische und äußerst fein komponierte „Ouvertüre für Harmoniemusik“ gilt als musikalisches Meisterwerk voller Leichtigkeit und Lebendigkeit. In ein geradezu übersinnliches Klanggewebe entführt das Publikum „Lux Aurumque“ (Licht des Goldes) von Eric Whitacre. Der Komponist vertonte hier ein gleichnamiges Gedicht, das mit dem Wort „Lux“ (Licht) beginnt und den Gesang der Engel für ein neugeborenes Kind thematisiert. In der großartigen und äußerst ergreifenden Bearbeitung dieses „Gesangs der Engel“ verschmelzen traumhafte Akkorde zu einem sanften Spiel aus Farben und Licht. Danach folgt „The Sword and the Crown“ (Das Schwert und die Krone) von Edward Gregson. Hintergrund ist hier die Geschichte der englischen Könige, in denen die von Gott „geerbte“ Macht durch die Kraft des Schwertes erlangt und erhalten wird. Das dreisätzige Werk beginnt mit Trompetenfanfaren und geht in eine Totenmesse über. Gregorianische Gesänge versetzen das Publikum zurück ins Mittelalter. Ein weiteres Klangerlebnis bietet „Irish Tune from County Derry“ von Percy Grainger. Die berührende Melodie des melancholischen Stückes entführt das Publikum in die bewegende Welt der traditionellen irischen Volksmusik. Zum Abschluss erklingt „Das große Tor von Kiew“, ein Meisterwerk des russischen Komponisten Modest Mussorgsky aus dem Zyklus „Bilder einer Ausstellung“. Das musikalische Gemälde bezieht sich auf eine Zeichnung für ein Stadttor mit Glockenturm und einer kleinen Kirche. Der sakrale Aspekt wird durch einen Choralsatz angedeutet. Glockenartige Akkorde im Bass schaukeln sich durch das Hinzutreten der Mittel- und Oberstimmen zu einem reichhaltigen Geläute auf. Das Werk endet mit einer monumentalen Apotheose des Hauptthemas und gewaltigen Schlussakkorden.

Das beschriebene Kirchenkonzert des Blasorchesters der Stadt Singen ist als Benefizkonzert für das Kinderheim St. Peter und Paul konzipiert. Dieses Singener Kinderheim wurde 1928 auf Initiative des damaligen Stadtpfarrers August Ruf gemeinsam mit dem „Kath. Fürsorgeverein für Frauen, Mädchen und Kinder“ (heute: Sozialdienst kath. Frauen) sowie Ordensschwestern aus dem Kloster Hegne gegründet. Prälat August Ruf, ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und selbst Opfer der nationalsozialistischen Diktatur, war von 1905 bis 1941 Pfarrer von St. Peter und Paul. Die von ihm initiierte kirchliche Einrichtung bietet ein breites Spektrum an Jugendhilfeformen an, vom Kindergarten bis hin zur Heimerziehung. Kinder brauchen gute Begleiter beim Start in ihr Leben. Und ein Haus wie das Kinderheim St. Peter und Paul braucht Freunde und Unterstützer. Spenden sind hierbei eine Notwendigkeit, um den jungen Menschen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen. Wesentliches Anliegen des Kinderheimes ist es, für verschiedenen Hilfebedarf von Kindern, Jugendlichen sowie ihren Familien zeitgemäße und qualifizierte Dienste anzubieten: Familienbegleitend, familienergänzend und, wo erforderlich, familienersetzend. Diese für unsere Gesellschaft so wichtige Arbeit möchte das Blasorchester der Stadt Singen im Gedenken an das Erbe von Pfarrer August Ruf mit einem Benefizkonzert unterstützen. Der Eintritt für das Kirchenkonzert ist frei. Die Kinder und Jugendlichen vom Kinderheim St. Peter und Paul freuen sich über jede Spende!

Dietmar Weber
(Pressewart des BOS)

Benefizkonzert:
Spenden für das Kinderheim St. Peter und Paul in Singen

Das Kinderheim St. Peter und Paul wurde im Jahr 1928 auf Initiative des damaligen Singener Stadtpfarrers August Ruf gemeinsam mit dem „Kath. Fürsorgeverein für Frauen, Mädchen und Kinder“ (heute: Sozialdienst kath. Frauen) sowie Ordensschwestern aus dem Kloster Hegne gegründet. Die kirchliche Einrichtung bietet ein breites Spektrum an Jugendhilfeformen an, unter anderem Kindergarten, „Timeout School“, Integrationshilfe in Kitas, das „Kinderhaus Ulrika“ bis hin zur Heimerziehung in Heimgruppen.

Die „Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz“ mit seinem Provinzhaus in Hegne waren bis 2004 in Singen tätig und haben den Grundcharakter des Kinderheims der Kirchengemeinde St. Peter und Paul geprägt. Bis heute gilt es, mit immer wieder sich verändernden Hilfsangeboten die jungen Menschen mit ihren Sorgen und Nöten aufzufangen und sich ihnen respektvoll zuzuwenden, ganz gleich welcher Konfession sie angehören. Insbesondere Kindern und Jugendlichen, die aus der Mitte ihrer Familie und dann meist auch aus ihrer eigenen Mitte gefallen sind, gilt der Dienst des Kinderheims.

Kinder brauchen gute Begleiter beim Start in ihr Leben. Und ein Haus wie das Kinderheim St. Peter und Paul braucht Freunde und Unterstützer. Spenden sind hierbei eine Notwendigkeit, um den jungen Menschen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen. So werden die Spenden keineswegs nur für Spielzeug und Ausflüge eingesetzt, sondern auch für ganz normale Dinge im Bedarfsalltag von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Wesentliches Anliegen des Kinderheimes ist es, für verschiedenen Hilfebedarf von Kindern, Jugendlichen sowie ihren Familien zeitgemäße und qualifizierte Dienste anzubieten: Familienbegleitend, familienergänzend und, wo erforderlich, familienersetzend. Vor diesem Hintergrund lassen sich die Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderheims St. Peter und Paul in drei Schlagworten zusammenfassen: “Beraten – Begleiten – Betreuen”. Diese für unsere Gesellschaft so wichtige Arbeit möchte das Blasorchester der Stadt Singen mit einem Benefizkonzert zu Gunsten des Kinderheims St. Peter und Paul unterstützen. Der Eintritt für das Kirchenkonzert ist frei. Spenden für das Kinderheim St. Peter und Paul werden erbeten.

Kontakt und weitere Informationen
zum Kinderheim St. Peter und Paul:

Anschrift: Kinderheim St. Peter u. Paul, Weiherstr. 1, 78224 Singen
Tel.: 07731/9985-60; Fax: 07731/9985-99
E-Mail.: St.Peter.u.Paul@Kinderheim-Singen.de
Internet: www.Kinderheim-Singen.de
Leitung: Jürgen Napel (Heimleitung)
Träger: Römisch-Katholische Kirchengemeinde Singen, Hadwigstr. 27, 78224 Singen

Musikalische Leitung: Dirigent David Krause

David Krause (Foto: Verein)

Die musikalische Leitung des Kirchenkonzerts hat David Krause. Er ist seit März 2019 Dirigent des Blasorchesters der Stadt Singen e.V. (BOS). Hier ein kurzer „Steckbrief“ zu seinem musikalischen Schaffen:

• Studium „Blasorchesterleitung“ bei Prof. Hans-Peter Blaser und „Trompete“ bei Prof. Claude Rippas an der Musikhochschule Zürich (ZHdK)
• Trompetenlehrer bei mehreren Vereinen und Musikschulen
• Verbandsjugendleiter im Blasmusikverband Hegau-Bodensee 1893 e.V.
• Mitglied im Landesblasorchester Baden-Württemberg
• Dozent für Dirigieren an der BDB-Musikakademie in Staufen
• Aushilfsmusiker bei den Musicals im SI-Centrum Stuttgart
• Dirigent des Städtischen Blasorchesters Tuttlingen e.V. seit November 2018
• Dirigent des Blasorchesters der Stadt Singen e.V. (BOS) seit März 2019
• Dirigent des Jugendblasorchesters der Jugendmusikschule Singen (JBO) seit September 2023

 

Programm:

Blasorchester der Stadt Singen e.V. (BOS)
Leitung: David Krause

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Festmusik der Stadt Wien – Richard Strauß (1864 – 1949)
arr. Eric Banks

Ouvertüre für Harmoniemusik – Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
arr. John Boyd

Lux Aurumque Eric Whitacre (*1970)
(Licht des Goldes)

The Sword and the Crown Edward Gregson (*1945)
(Das Schwert und die Krone)

Konzertwerk in 3 Sätzen:

1. Requiem aeternam
2. Am Hofe von Wales
3. Schlachtmusik und Hymne

Irish Tune from County Derry Percy Aldridge Grainger (1882 – 1961)

Das große Tor von Kiew Modest Mussorgsky (1839 – 1881)
orch. Maurice Ravel

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Informationen zu den Werken und Komponisten:

Festmusik der Stadt Wien
Komponist: Richard Strauss

Der deutsche Komponist und Dirigent Richard Strauss (1864 – 1949) ist bekannt für seine symphonischen Werke, darunter „Don Juan“, „Till Eulenspiegel“, „Also sprach Zarathustra“ und seine Oper „Der Rosenkavalier“. Die „Festmusik der Stadt Wien“ vollendete er am 14. Januar 1943. Hintergrund der Komposition: Zwischen 1942 und 1944 verbrachte Richard Strauss und seine Frau die Wintermonate in Wien. Während ihres ersten Aufenthaltes wurde Strauss vom Leiter des Trompetenkorps der Stadt Wien gebeten, für sie ein Werk zu schreiben. Diese hochkarätige Gruppe bestand aus 22 Mitgliedern der Blechbläser und des Schlagzeugs der Wiener Philharmoniker, der Wiener Symphoniker und des Orchesters der Volksoper. Gewidmet ist die „Festmusik“ dem Wiener Gemeinderat als Dank für die Verleihung des Beethoven-Preises. Die „Festmusik der Stadt Wien“ ist ein bestechendes Beispiel dafür, dass Strauss gerne für Bläser geschrieben hat.

Über seine enorme Bedeutung als Komponist, Dirigent und Theaterleiter hinaus prägte Richard Strauss auch die Rolle des Künstlers neu. Er setzte sich für eine angemessene Entlohnung des Komponisten ein und verglich den musikschaffenden Beruf mit dem eines Juristen oder Mediziners. Diese Ansicht war zu seiner Zeit völlig neu und stieß auf Widerstand. Dem unermüdlichen Einsatz von Strauss war es mit zu verdanken, dass 1903 als Vorläufer der GEMA schließlich die Genossenschaft deutscher Tonsetzer, deren Vorsitz Strauss übernahm, sowie die Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht, eine Verwertungsgesellschaft, gegründet wurden.

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Ouvertüre für Harmoniemusik
Komponist: Felix Mendelssohn Bartholdy

Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847), oft auch nur Felix Mendelssohn genannt, war ein deutscher Komponist, Pianist und Organist. Er zählt zu den bedeutendsten Musikern der Romantik und setzte auch als Dirigent Maßstäbe, die das Dirigieren bis heute prägen. Die Originalnoten der „Ouvertüre für Harmoniemusik“ gingen verloren, wurden jedoch von Mendelssohn im Juli 1826 kopiert. Diese beiden Versionen wurden mit dem Titel “Nocturno” versehen. Sie wurden für eine Flöte, zwei Klarinetten, zwei Oboen, zwei Fagotte, zwei Hörner, eine Trompete und einem englischen Basshorn geschrieben. Im Jahr 1838 bearbeitete Mendelssohn sein „Nocturno“ für 11 Bläser und orchestrierte es für großes Bläserensemble mit 23 Instrumenten und Schlagzeug um. Die entstandene Ouvertüre, die 1839 ihre Erstveröffentlichung fand, wurde jedoch niemals als kritische Ausgabe verlegt. Das Blasorchester der Stadt Singen präsentiert eine Bearbeitung des US-amerikanischen Komponisten und Arrangeurs John Boyd (1944 – 2004).

Für viele Musikliebhaber ist Felix Mendelssohn Bartholdy der Inbegriff von Schönheit und Harmonie. Seine romantische und äußerst fein komponierte „Ouvertüre für Harmoniemusik“ gilt als musikalisches Meisterwerk. Sie vereint Schönheit und Harmonie mit Leichtigkeit und Lebendigkeit in geradezu genialer Weise.

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Lux Aurumque (Licht des Goldes)
Komponist: Eric Whitacre

Eric Whitacre (*1970) ist ein US-amerikanischer Komponist und Dirigent. Er komponiert für Chöre, Blasorchester und elektronische Musik. Seine Kompositionen sind grundsätzlich leise, harmonisch und melodisch sowie voller ungewöhnlicher Rhythmen und Klangkombinationen. Weltweit bekannt wurde er durch seine Arbeit mit virtuellen Chören, deren chorale Gemeinschaft per Internet hergestellt wird. Zu diesen Werken zählen u. a. „Lux Aurumque“ und „Sleep“, die aus Videos von Internetnutzern zusammengesetzt wurden. In „Lux Aurumque“ (Licht des Goldes) vertonte Whitacre ein gleichnamiges Gedicht in englischer Sprache, das mit dem Wort „Light“ (Licht) beginnt und den Gesang von Engeln für ein neugeborenes Kind thematisiert. Charles Anthony Silvestri schrieb auf Whitacres Wunsch hin eine Übersetzung in Latein, weshalb aus „Light“ nunmehr „Lux“ wurde. In der großartigen und äußerst ergreifenden Bearbeitung dieses Gedichtes vom „Gesang der Engel“ verschmelzen traumhafte Akkorde zu einem sanften Spiel aus Farben und Licht. Die Komposition mit ihrem geradezu übersinnlichen Klanggewebe entführt das Publikum in himmlische Sphären. Die Welt der Engel, welche die Geburt eines Kindes besingen, wird greifbar. „Lux Aurumque“ ist geschmackvoll orchestriert und ein zutiefst bewegendes musikalisches Erlebnis. Eric Whitacre schrieb das Werk im Jahr 2000 für gemischten Chor a cappella. 2005 bearbeitete er es zu einer Komposition für Blasorchester. Anders als andere Werke des Komponisten ist das Stück für Gottesdienste geeignet.

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The Sword and the Crown (Das Schwert und die Krone)
Komponist: Edward Gregson

Der englische Komponist Edward Gregson (*1945) zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Komponisten Großbritanniens. Sein musikalisches Schaffen erstreckt sich von Orchestermusik über Kammermusik, Werke für Chor, Theater- und Filmmusik bis hin zur symphonischen Blasmusik. Im Jahr 1988 komponierte Gregson im Auftrag der Royal Shakespeare Company die Musik zu der Shakespeare-Trilogie über die Zeit der Herrschaft von Heinrich V. bis Richard III.. Drei Jahre später schrieb er die Musik zu Heinrich IV.. Noch im selben Jahr fasste er diese Musik zu einer dreisätzigen Komposition für symphonisches Blasorchester zusammen. Das so 1991 entstandene Konzertwerk „The Sword and the Crown“ (Das Schwert und die Krone) bündelt in sich die Geschichten der englischen Könige, in denen die von Gott „geerbte“ Macht, also die Krone, durch die Kraft des Schwertes erlangt und erhalten wird. Der erste Satz (Requiem aeternam – Marsch) beginnt mit kurzen Trompetenfanfaren und geht in eine Totenmesse über. Gregorianische Gesänge und Blockflötenklänge versetzen das Publikum zurück ins 15. Jahrhundert. Es folgt der Einmarsch der englischen Armee in Frankreich. Die Musik des Requiems taucht kurz wieder auf und mündet in einen triumphalen Abschluss des ersten Satzes. Der Mittelsatz (Am Hofe von Wales) ist ruhiger im Charakter. Ferne Fanfaren sind Vorboten einer drohenden Schlacht, aber der Satz endet wie er beginnt: mit Altflöte und sanften Schlagzeugklängen. Im dritten Satz (Schlachtmusik und Hymne) symbolisieren zwei räumlich getrennte Paukensätze die aufeinander treffenden Armeen. In den Trompeten und Hörnern erklingt ein imposantes Kriegsthema, das sich zu einem fulminanten Finale und einer Siegesfeier steigert.

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Irish Tune from County Derry
Komponist: Percy Aldridge Grainger

Percy Aldridge Grainger (1882 – 1961) war ein in Australien geborener US-amerikanischer Pianist, Komponist und Hochschullehrer. Er widmete sich neben dem Schaffen eigener Originalwerke auch der Sammlung von britischen und irischen Volksliedern. Das Arrangement der beliebten irischen Volksweise “Irish Tune from County Derry”, besser bekannt unter dem Namen “Danny Boy”, widmete Grainger dem großen norwegischen Komponisten Edvard Grieg. Die berührende Melodie des melancholischen Stückes „Irish Tune from County Derry“ entführt das Publikum in die bewegende Welt der traditionellen irischen Volksmusik.

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Das große Tor von Kiew
Komponist: Modest Mussorgsky

Modest Petrowitsch Mussorgski (1839 – 1881) gilt als einer der eigenständigsten russischen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Er wurde hauptsächlich durch seine Opern sowie den Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ bekannt. Mussorgsky starb im Alter von gerade einmal 42 Jahren an den Folgen einer jahrelangen Alkoholabhängigkeit. Viele der begonnenen Werke blieben unvollendet. Sein Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ aus dem Jahr 1874 gilt als Musterbeispiel der Programmmusik. Die einzelnen Sätze beschreiben Gemälde und Zeichnungen seines im Jahr zuvor im Alter von 39 Jahren gestorbenen Freundes Viktor Hartmann, die Mussorgski auf einer Gedächtnisausstellung in St. Petersburg gesehen hatte. Der Komponist führt seine Zuhörer durch die Ausstellung von Hartmanns Gemälden und lässt sie musikalisch erleben, was er in der Ausstellung gesehen und gefühlt hat. Insgesamt gibt es vier Sätze, die verschiedene Gruppen von Hartmanns Bildern enthalten.

Das letzte musikalische Gemälde ist “Das große Tor von Kiew”. Dieses „große Tor von Kiew“ bezieht sich auf den zeichnerischen Entwurf Hartmanns für ein Stadttor mit Glockenturm und einer kleinen Kirche im Innern. Durch ein vollgriffiges und durch Bassvorschläge „gewichtig“ gestaltetes Thema beschreibt Mussorgski die majestätische Größe des Tores. Bei einer Wiederholung dieses Themas treten oktavierte Tonleiterfiguren hinzu, die auf die reiche Ornamentik anspielen. Der sakrale Aspekt wird durch zwei eingeschobene Episoden im vierstimmigen Choralsatz angedeutet. Glockenartige Akkorde im Bass schaukeln sich durch Hinzutreten von sukzessive beschleunigten Mittel- und Oberstimmen zu einem reichhaltigen Geläute auf. Nach einer weiteren Steigerung erscheint noch einmal das Anfangsthema in einer Form, welche die maximale Klangfülle des Orchesters ausschöpft, ja zu sprengen versucht und das vorangegangene „Glockenläuten“ mit einbezieht. Nach einer erneuten Steigerungspassage, die das Läuten bis zum lärmenden Getöse anschwellen lässt, endet das Stück mit einer monumentalen Apotheose des Hauptthemas und gewaltigen Schlussakkorden. Der Reichtum der Klangfarben regte schon früh andere Komponisten an, das ursprünglich für Klavier geschriebene Werk auch für große Orchester und andere Instrumentalbesetzungen zu bearbeiten. Die bekannteste Bearbeitung von „Das große Tor von Kiew“ ist jene von Maurice Ravel (1875 – 1937), welche unser Dirigent David Krause ausgewählt hat.

 

Dietmar Weber
(Pressewart des BOS)

Beitragsfoto: Plakat / Flyer
© Ariane Thomas

 

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