AO& Aufnahme: Sa 3.09. bis So 11.09.2016 –
Spitzegga, Alpe Klesenza – GROSSES WALSERTAL
Die höchst gelegenen Weiden der Alpe Klesenza liegen an der Nordseite der Roten Wand (2.704 m) im Großen Walsertal. Sechs Ställe lehnen sich dachziegelartig wie Reihenhäuser aneinander. Wie mir der Hüttenwirt der Alpe Klesenza erklärte, machen die stufenartigen Dächer durchaus Sinn: Im Winter donnern die Lawinen darüber hinweg wie über Sprungschanzen, ohne Schaden anzurichten.

An diesen abgelegenen Ort hat sich die Gruppe AO& zusammen mit Freunden zurückgezogen, um die schlichten Hirtenställe in ihrer räumlichen Einzigartigkeit erfahrbar zu machen. AO& verfolgt Projekte, die in speziellen Umgebungen entstehen. In den vergangenen Jahren realisierten sie umfangreiche Arbeiten im Walsertal: Leben und Sterben in den Bergen (2008), Studien zur Gastfreundschaft (2010), Missing Gemsle (2012) und Lutz Schwefelbad (2014). Anfang September haben Philipp Furtenbach, Philipp Riccabona und Thomas Wisser in Begleitung des Kollektivs TCWAL auf der Spitzegga ihr Lager aufgeschlagen.

Bewohner und Besucher des Großen Walsertals waren in den ersten zehn Septembertagen eingeladen, sich dorthin auf den Weg zu machen, Instrumente mitzubringen, zu spielen und zu singen und Teil einer historischen Musikaufnahme zu werden. Es entstand eine Aufnahme von mehr als 200 Stunden, ein einmaliges Zeitdokument des Musikschaffens im Großen Walsertal. Nach Abschluss des einmaligen Projektes wird die Aufnahme der Öffentlichkeit zum Nachhören zur Verfügung gestellt und als mehrteilige Langspielplatten-Edition publiziert.

Seit 2012 verfolgen AO& eine Reihe musikalischer Projekte, für die verschiedene Räume, Dramaturgien und soziale Situationen geschaffen werden.

In einem der Ställe ließ die Gruppe TCWAL gemeinsam mit Helfern den Grundriss der Hirtenunterkunft vor Ort als gewebten Teppich entstehen.

Foto: © Roswitha Bosch, TV3 

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