Im November 2013 war es so weit! In Singen, direkt unterm Hohentwiel, entstand ein außergewöhnliches Museum: Das Museum Art & Cars, kurz MAC – ist ein ambitioniertes Projekt des Stifterehepaars Hermann Maier und Gabriela Unbehaun-Maier. Weltweit einzigartige Oldtimer und zeitgenössische Kunst ergänzen sich in ungewöhnlicher Symbiose!! Der wunderschöne Garten bietet einen atemberaubenden Blick auf den Singener Hausberg Hohentwiel.

In der Osterwoche 2014 oder 2015 war es, rosafarbene Azaleen blühten, waren Gabriela und Hermann Maier gerade in den Garten gekommen, sie begrüßten einige Gäste, als ein skurriles Fahrzeug-Gespann das breite Gartentor passierte – auf dem kleinen Anhänger stand ein Baum und an dessen Ästen hingen viele bunte Swatch-Uhren!

Ein braungebrannter Mann in einem bunten Hawaiihemd, dem Dialekt nach ein Schweizer, stieg aus, steuerte auf die Maiers zu und erklärte ihnen, was er mit diesem Baum vorhabe. „Ich stelle ihn im Hirschen in Horn in den Garten und jedes Kind darf sich dann eine Uhr abschneiden….die Uhren hab ich bei Swiss Watch gekauft, die laufen zwar nicht mehr, aber mit einer Batterie für 3 Euro sind sie wieder tipptopp!!

Sprachs und fuhr im Schritttempo mit seinem klappernden und wippenden Baumschmuck von dannen. „Tolle Idee, find ich gut – wer war denn das…. ??“ Das ist der Rainer Schoch, ein Kunstmaler, der malt realistisch, da können Sie das Bild nicht von einer Fotografie unterscheiden… Mir imponierte die Idee, Swatch-Uhren an Kinder zu verschenken…. denn ich gehörte damals auch zu den witzig-bunten Plastik-Uhren!! Um wieviel größer musste da erst die Freude der Kids sein!!

Im Herbst 2015 rief mich Rainer Schoch an… und fragte, ob ich nicht nach Schaffhausen kommen wolle – er habe da etwas Wichtiges, ein Hilfsprojekt, zusammen mit dem EKS, (Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen AG) und dem Schaffhauser Bock –  ich sagte zu. Und war wirklich überrascht…

Als ich in der Vordergasse ankam, zeigte mir Rainer Schoch inmitten der futuristischen Lampen in der EKS-Niederlassung eine kleine türkisfarbene Schachtel, die er vorsichtig öffnete: Auf Seidenpapier lag ein zarter Schmetterling aus Bambusholz, den Schoch nach eigenen Plänen fertigen ließ. Ich fragte ihn, “was hat es denn mit dem Gold-Schmetterling auf sich??”

Vor einigen Monaten, so Schoch, erzählte ihm eine Ärztin aus Montreux zum ersten Mal von den Schmetterlingskindern: Epidermolysis bullosa (kurz EB) ist eine angeborene, folgenschwere und derzeit noch nicht heilbare Hauterkrankung. Betroffene werden als “Schmetterlingskinder“ bezeichnet, weil ihre Haut so verletzlich ist, wie die Flügel eines Schmetterlings. Der Alltag der großen und kleinen PatientInnen ist von Blasen, Wunden und Schmerzen geprägt. In Österreich leben rund 500, in Europa etwa 30.000 Menschen mit EB.

Die goldglänzenden Schmetterlinge balancierten auf einem Holzstäbchen, als wollten sie soeben wegfliegen. Wunderschön… und dieser Goldglanz….ich fotografierte so lang, bis ich den goldenen Schimmer im Bild hatte! Von oben, von der Balustrade aus, fotografierte ich die Beteiligten und Initiatoren dieser wunderbaren Aktion, die das Projekt unterstützten sowie Marianne und Rainer Schoch (re.)

“Mit dem Verkaufserlös der Schmetterlinge möchte ich den Schmetterlingskindern helfen – die an dieser unheilbaren Hautkrankheit leiden…”, so Rainer Schoch.
Insgesamt ist der beachtliche Betrag von CHF 4.600 als Spende für die  “Fondation Enfants Papillons” zusammen gekommen….
Ein herzliches DANKE an alle Beteiligten !!!!!

Der “Schaffhauser Bock” und TV3 & KULTUR berichteten gerne von dieser einmalige Aktion…
und jetzt hab ich endlich auch die Fotos von damals wieder gefunden… 🙂


Text und Fotos: © Roswitha Bosch, TV3
https://www.piratoplast.de/eb/schmetterlingskinder/

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